Partizipation, Anpassung an den Klimawandel und „Yes, we can!“ - Evaluationsergebnisse zu Partizipationsprozessen in der Klimaanpassung
- Datum
- 09.10.2019
- Zeit
- 17:00 - 19:00
- Sprecher
- Dr. Torsten Grothmann
- Zugehörigkeit
- Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
- Serie
- Dresdner Planerforum
- Sprache
- de
- Hauptthema
- Umwelt
- Andere Themen
- Psychologie, Gesellschaft, Philos., Erzieh.
- Beschreibung
- Zwar ist Partizipation vor allem für die Mitsprache und Mitbestimmung gedacht und erfüllt damit eine demokratische Funktion. Doch die Deutsche Anpassungsstrategie will mehr: Partizipationsprozesse zur Anpassung an den Klimawandel sollen auch Eigeninitiative bei den Beteiligten wecken. Doch gelingt das? Evaluationen in diesem Bereich fehlen bisher. Um diese Forschungslücke zu schließen, wurden und werden verschiedene Partizipationsveranstaltungen zur Anpassung an den Klimawandel in Deutschland (vor allem zur Förderung der privaten Vorsorge gegenüber zunehmenden Starkregen- und Überschwemmungsereignissen in urbanen Räumen) durch standardisierte Befragungen der Teilnehmenden evaluiert. Erste Ergebnisse zeigen, dass vor allem Personen an den Partizipationsveranstaltungen teilnehmen, die bereits zu Anpassungsmaßnahmen motiviert sind; die Veranstaltungen können aber offenbar ihre Motivation zur Klimaanpassung weiter steigern. Darüber hinaus sind Partizipationsveranstaltungen offenbar geeignet, auch das Wissen über Klimarisiken und eigene Anpassungsmöglichkeiten sowie verschiedene psychologische Einflussfaktoren der Anpassungsmotivation zu erhöhen. Besonders gut konnten sogenannte kollektive Wirksamkeitsüberzeugungen zur effektiven Zusammenarbeit von Staat und Gesellschaft gesteigert werden. Dies sind Überzeugungen davon, dass das gemeinschaftliche Handeln von staatlichen Akteuren (z. B. kommunale Verwaltung) und privaten Akteuren (v. a. Bürgerinnen und Bürgern) wirksam ist, um sich vor negativen Klimafolgen zu schützen. „Yes, we can!“ -Überzeugungen können folglich nicht nur innerhalb zivilgesellschaftlicher Gruppen (man denke hier an die Hambacher Forst – Besetzungen und die Fridays for Future-Streiks), sondern auch gemeinsam mit staatlichen Akteuren entstehen. Dies bietet ermutigende Ansatzpunkte, um in der Anpassung an den Klimawandel zu einer gemeinschaftlichen Verantwortung von Staat und Bürger*innen zu kommen und einseitige Verantwortungszuschreibungen „der Staat soll“ oder „die Bürger*innen sollen“ zu überwinden. Dr. Torsten Grothmann studierte Psychologie und ist seit 2001 in der sozialwissenschaftlichen Forschung zum Klimawandel tätig, rund 10 Jahre am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, inzwischen als Senior Scientist im Fachgebiet Ökologische Ökonomie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sowie als selbstständiger Politikberater u. a. bei der Firma e-fect. Seine Forschung und Beratungstätigkeit fokussiert auf das Verständnis der Einflussfaktoren menschlichen Handelns angesichts der Klimakrise sowie die Nutzung dieser Erkenntnisse für die Entwicklung und Evaluation handlungsmotivierender Partizipations- und Kommunikationsformate.
- Links
Letztmalig verändert: 08.10.2019, 10:47:07
Veranstaltungsort
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (Saal)Weberplatz101217Dresden
- Telefon
- +49 (0)351 46 79-241
- Fax
- +49 (0)351 46 79-212
- IÖR
- Homepage
- http://www.ioer.de
Veranstalter
Leibniz-Institut für ökologische RaumentwicklungWeberplatz101217Dresden
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